Empfehlung für eine yogische Ernährung

Wir sind, was wir essen. Diese Behauptung stimmt in mehr als einer Hinsicht. Wir benötigen Nahrung, um die Funktionen unseres Körpers aufrecht zu erhalten. Doch Nahrung hat auch noch feinstofflichere Auswirkungen: Ihre Substanz ist in der Lage, unseren Geist zu formen und ihn damit auf eine sehr subtile Weise zu beeinflussen. Auch deshalb ist es wichtig, dass wir uns natürlich ernähren. Frische, leichte und nahrhafte Kost hält den Körper schlank und beweglich, klärt und schärft den Geist und macht ihn aufnahmebereit für die Praxis des Yoga.

…und so haben Ernährungsempfehlungen großer Yogameister auch noch heute Ihre Gültigkeit:

von Swami Sivananda

  • Iss mäßig. Steh vom Tisch auf, wenn der Magen zu drei Viertel gefüllt ist. Überlade Deinen Magen nicht.
  • Iss nur, wenn Du tatsächlich hungrig bist. Misstraue falschen Hungergefühlen.
  • Iss nichts zwischen den Mahlzeiten.
  • Iss gesunde Nahrung, in vernünftigen Mengen, zu festgelegten Zeiten.
  • Nimm keine zu heiße oder zu kalte Nahrung zu Dir: das reizt den Magen und ruft Unverdaulichkeit hervor.
  • Iss nichts, was Du nicht magst, aber iss nicht alles, was Du magst.
  • Reduziere gekochte Speisen auf ein Minimum.
  • Nimm nur vier bis fünf verschiedene Nahrungsmittel pro Mahlzeit zu Dir. Verzichte auf zu vielfältige Kombinationen und Mischungen. Die Verdauungssäfte können verschiedenartige und komplexe Zusammensetzungen nur schwer verdauen.
  • Iss keine Konserven und ranzige Butter. Koche Reis und Gemüse am Dunst. Langes Kochen entzieht dem Gemüse Geschmack und Gehalt. Schütte das Kochwasser von Reis und Gemüse nicht weg; es enthält wertvolle Mineralien. Trinke es.
  • Iss nur zweimal täglich zu festgelegten Zeiten. Wärme Speisen niemals auf.
  • Nimm dann Nahrung zu dir, wenn Du durch das rechte Nasenloch atmest.
  • Setz Dich nach dem Essen für zehn Minuten in Vajrasana (Fersensitz), um die Verdauung zu erleichtern.
  • Iss schweigend.
  • Ändere Deine Ernährungsgewohnheiten langsam und allmählich. Wenn ein Bestandteil der Ernährung Dir nicht entspricht, reduziere seine Menge. Das wird Dir mehr zusagen.
  • Unternimm nach den Mahlzeiten keine anstrengenden Tätigkeiten, weder physisch noch geistig. Ruhe eine halbe Stunde. Laufe nicht sofort zu einem Zug.
  • Vermeide spätabendliches Essen.
  • Iss nicht, wenn Du zornig bist. Ruhe einen Augenblick, bis Dein Geist die Ruhe wiederfindet. Iss erst dann. Wenn man zornig ist, scheiden die Drüsen Gifte aus, die ins Blut geschickt werden.
  • Nimm die Nahrung wie Medizin zu Dir. Sei nicht naschhaft.
  • Faste einmal pro Woche. Durch Fasten werden Gifte ausgeschieden, der innere Mechanismus wiederhergestellt, und die Organe können sich erholen.
  • Während der Mahlzeiten und zu jeder Zeit denke daran, dass Gott in allen Nahrungsmitteln wohnt, in Früchten und im Gemüse. Er schenkt allen Nutzen. Bete zu ihm unmittelbar vor und nach dem Essen.

Essen Sie was IHNEN gut tut

Und wieder haben Sie gute Vorsätze im Neuen Jahr gefasst. Das Thema ESSEN ist da sicher auch dabei, ob es sich um Abnehmen oder Ernährungsumstellung handelt.

Hören Sie auf Ihren Körper

Nehmen Sie das Thema Ernährung selbst in die Hand und hören Sie auf Ihren eigenen Körper. Lernen Sie sich und Ihre Ernährungsbedürfnisse neu kennen und gestalten Sie so Ihren individuellen Ernährungsalltag.

Hören Sie auf mit dem Kalorienzählen. Kalorienzählen hindert Sie daran, normal zu essen. Sie können Nahrung auch mit Treibstoff vergleichen: Ihr Körper braucht ihn, um ordnungsgemäß zu funktionieren. Kennen Sie Ihren Treibstoffbedarf?

Werfen Sie Ihre Waage fort! Waagen können Sie daran hindern, Ihr gesetztes Ziel des gesunden Essens zu erreichen. Denken Sie außerdem daran, dass Sie keine Nummer sind, und dass die Zahl auf der Waage nichts ändert an der wunderbaren Person, die Sie sind.

Haben Sie Freude am Essen, jetzt, morgen und jeden Tag.